Bioverfügbarkeit bei Nahrungsergänzungsmitteln verstehen
Bioverfügbarkeit – der Anteil einer Substanz, der in den Kreislauf gelangt, wenn sie in den Körper eingeführt wird – ist vielleicht der wichtigste, aber übersehene Faktor bei der Nahrungsergänzung. Zwei Nahrungsergänzungsmittel mit identischen Mengen eines Nährstoffs können basierend auf ihrer Bioverfügbarkeit dramatisch unterschiedliche Wirkungen haben [1].
Was bestimmt die Bioverfügbarkeit?
Mehrere Faktoren beeinflussen, wie gut Ihr Körper ein Nahrungsergänzungsmittel absorbieren und nutzen kann:
Abbildung 1: Schlüsselfaktoren, die die Bioverfügbarkeit von Nahrungsergänzungsmitteln beeinflussen
Chemische Form
Die chemische Form eines Nährstoffs beeinflusst seine Absorption erheblich. Eisen kommt beispielsweise in zwei Hauptformen vor: Häm-Eisen (aus tierischen Quellen) und Nicht-Häm-Eisen (aus pflanzlichen Quellen und den meisten Nahrungsergänzungsmitteln). Häm-Eisen hat eine Bioverfügbarkeit von 15-35%, während die Bioverfügbarkeit von Nicht-Häm-Eisen nur von 2-20% reicht [2].
Verabreichungssystem
Das physische Verabreichungssystem eines Nahrungsergänzungsmittels kann seine Wirksamkeit dramatisch verändern:
Abbildung 2: Vergleich verschiedener Nahrungsergänzungsmittel-Verabreichungssysteme und ihre Auswirkung auf die Bioverfügbarkeit
Liposomale Verkapselung – bei der Nährstoffe in winzigen Lipidkugeln eingeschlossen sind – kann die Bioverfügbarkeit erhöhen, indem Verbindungen vor dem Verdauungsabbau geschützt werden und die direkte zelluläre Absorption erleichtert wird. Studien zeigen, dass liposomales Vitamin C eine 135% höhere Blutkonzentration erreicht als Standard-Oralformen [3].
References
- [1]Rautiainen, S., et al. (2016). Nahrungsergänzungsmittel und Krankheitsprävention — ein globaler Überblick. Nature Reviews Endocrinology, 12(7), 407-420. https://doi.org/10.1038/nrendo.2016.54
- [2]Hurrell, R., & Egli, I. (2010). Eisenbioverfügbarkeit und diätetische Referenzwerte. The American Journal of Clinical Nutrition, 91(5), 1461S-1467S. https://doi.org/10.3945/ajcn.2010.28674F
- [3]Davis, J. L., et al. (2016). Liposomal-verkapseltes Ascorbinsäure: Einfluss auf die Vitamin-C-Bioverfügbarkeit und die Fähigkeit, vor Ischämie-Reperfusionsschäden zu schützen. Nutrition and Metabolic Insights, 9, 25-30. https://doi.org/10.4137/NMI.S39764